Sonderschriftzug für die HA-200 „Saeta“

70 JÄHRIGES ERSTFLUGJUBILÄUM
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NEUIGKEITEN / 28.08.2025


Sonderschriftzug für die HA-200 „Saeta“ anlässlich des 70jährigen Erstflugjubiläums


Am 12. August 1955 hob ein Flugzeug – die Hispano Aviación HA-200 - mit dem typisch schrillen Kreischen von zwei verbauten Marboré-Triebwerken mit Juan Valiente im Cockpit zum Erstflug ab.
Der Flug war nichtöffentlich, ohne Presse und offizielle Photographen. Er verlief problemlos und dauerte zehn Minuten. Am 15. August folgte dann ein zweiter Testflug, der unter anderem über die Kathedrale von Sevilla führte.
Einen Tag später wurde die HA-200 erstmals von den beiden Werkspiloten Pedro de Santa Cruz und Juan Valiente offiziell vor Publikum vorgeführt. Mittlerweile hatte dieses Flugzeug, das neu über den Himmel Spaniens kurvte, auch einen passenden Beinamen erhalten: „Saeta“ (Pfeil).
Me 262 Erstflug mit Jet-Triebwerken

Offizieller Erstflug der HA-200 am 16. August 1955 © Airbus Heritage

Dieser erste Prototyp der HA-200 war ab 1955 in Sevilla geplant und gebaut worden.
Am 2. August 1955 konnte die Maschine zum Flugplatz San Pablo transportiert werden; vier Tage später begannen dort die Rollversuche. Und am 12. August 1955, nach nur 18 Monaten Entwicklungs- und Bauzeit, erfolgte dann dieser Erstflug.
Es war die Arbeit von Prof. Willy Messerschmitt und seinem Entwicklungs- und Fertigungsteam in Spanien für die spanische Luftwaffe.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Europa war Deutschlands Luftfahrtindustrie nämlich zerschlagen und der Flugzeugbau zunächst generell verboten worden. Doch der deutsche Luftfahrtingenieur Prof. Willy Messerschmitt war in erster Linie nun einmal Flugzeugkonstrukteur und daher ergriff er die erste sich bietende Gelegenheit beim Schopf, um wieder in seine alten Fußstapfen zu treten. Ende 1950 erreichte ihn die dringende Bitte der Firma Hispano Aviación (HASA) aus Sevilla um fachliche Unterstützung. Dort hatte man große Probleme bei der Umrüstung der in Lizenz gebauten Jagdflugzeuge Messerschmitt Bf 109 G-4 auf englische Rolls-Royce „Merlin“ Motoren.
Zwei nachfolgende Spanienreisen und die dabei gemachten Erfahrungen ließen Messerschmitt vor Ort ein eigenes Entwicklungsbüro einrichten. Am 1. Januar 1952 eröffnete in Sevilla das „Oficina Technika Prof. Messerschmitt“, eine gesonderte Abteilung innerhalb des HASA Projektbüros. Die erste Aufgabe dessen gemischter Entwicklungsmannschaft war die Verwirklichung einer modernen Schulmaschine mit Kolbenmotor, der späteren HA-100 „Triana“, von der vier Prototypen gebaut wurden. Für die HASA ging damit die Einführung des Ganzmetallflugzeugbaus und moderner Konstruktionsnormen einher. Der Entwurf der HA-100, an dem Messerschmitt oft bis ins Detail mitwirkte, trug dessen unverkennbare Handschrift - wie etwa den Einholmflügel. Das Flugzeug war leicht, robust, vom Aufbau her einfach gestaltet und kostengünstig zu fertigen. Und es war vor allem nach Messerschmitts (damals) favorisiertem Prinzip der „Einheitszelle“ ausgelegt, so dass man es ohne allzu großen Aufwand zu einem Strahlflugzeug weiterentwickeln konnte. So entstand ab Mitte 1952 Spaniens erster Jet, die HA-200.

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Erster Prototyp HA-200 im Flug © Airbus Heritage

Wesentlicher Unterschied zur HA-100 war der Ersatz des Kolbenmotors und der Luftschraube durch zwei Turbomeca Marboré II Strahltriebwerke mit 3,9 kN (400 kp) Schub, die nebeneinander im Rumpfbug zu liegen kamen.
Ihre Abgasführung erfolgte durch zwei Schubrohre innerhalb der Tragflächenwurzeln mit Austritt unterhalb der Flügelhinterkante. Diese Anordnung war zwar ungewöhnlich, aber da der Schwerpunkt der Maschine dadurch nahezu unverändert blieb, hielt sich der konstruktive Aufwand für das neue Strahlflugzeug wie geplant in vertretbaren Grenzen; und es konnten tatsächlich zahlreiche Komponenten der „Triana“-Fertigung fast unverändert übernommen werden. Im Laufe der nächsten Monate kristallisierten sich noch einige Entwurfsänderungen heraus. Das endgültig geplante Flugzeug war dann deutlich schwerer, besaß dafür auch eine erheblich größere Reichweite und Nutzlast. Auch bei ihrem Entwurf hatte Messerschmitt oft persönlich mit Hand angelegt.
Neben noch weitergehenden Entwicklungen in den Folgejahren, welche die Motorisierung und das Gewicht betrafen – Versions- und Exportreihenbezeichnungen: A bis D -, verfolgte die HASA parallel auch zahlreiche Pläne, die „Saeta“ zu einem reinen Kampfflugzeug weiter zu entwickeln. Daraus entstand zunächst der Erprobungsträger HA-200 E, dessen Erstflug am 16. Mai 1965 stattfand und der trotz umfang- und erfolgreicher Tests auf wenig offizielles Interesse stieß. Dennoch ließ man zwischen 1967 und 1971 alle 55 HA-200 D auf dessen Standard nachrüsten
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HA-200 der spanischen Luftwaffe © Airbus Heritage


Am 25. April 1970 hob dann der Prototyp des erneut deutlich verbesserten und mit Marboré VI Triebwerken (je 4,7 kN (480 kp) Schub) ausgerüsteten Kampfflugzeuges HA-220 „Super Saeta“ (XC-10C) zum Erstflug ab. Die Maschine war als Einsitzer konzipiert - im hinteren Cockpit befand sich nun ein zusätzlicher Treibstofftank – und konnte eine beeindruckend umfangreiche Waffenlast mitführen. Mit der Auslieferung von 25 Serienflugzeugen der „Super Saeta“ bis 1972 lief die Fertigung der HA-200 in Sevilla schließlich aus.

Die „Saetas“ und „Super Saetas“ bewährten sich während ihrer gesamten Dienstzeit bei der Ejercito del Aire, die erst 1982 zu Ende ging, überaus gut. Besonders ihre Betriebssicherheit war vorbildlich.

Viele Maschinen wurden nach ihrer Ausmusterung verschrottet, doch eine ebenso stattliche Anzahl „Saetas“ ist bis heute erhalten geblieben. Viele davon gelangten in die USA, andere sind mittlerweile in europäischen Museen gelandet. Einige dieser Flugzeuge fliegen immer noch, wie etwa die im Flugmuseum Messerschmitt in Manching stationierte HA-200 D der Willy Messerschmitt Stiftung und von Airbus. Sie erhielt nun einen Sonderschriftzug um damit angemessen an das 70jährige Erstflugjubiläum des legendären Pfeils aus Sevilla zu erinnern.

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HA-200 des Flugmuseum Messerschmitt mit Sonderbeschriftung © Airbus Heritage

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